Eine schöne Veranstaltung zu "Gefährliche Bürger" war das gestern beim Thomasius Club in Leipzig, mit bestens vorbereiteten Moderatoren und etwa 70 bestens vorbereiteten Besuchern. Nur zwei von ihnen fielen aus der Reihe: Der eine sah die große Weltverschwörung im Gange (und ließ im Nachgespräch dann auch die antisemitischen Hüllen fallen), der andere wiederum outete sich als fleißiger Pegida- und Legida-Gänger und glaubte, er müsse als Deutscher bald mit dem Judenstern herumlaufen. Darüber hinaus fragte provokant, was denn an dem rechten Konzept Ethnopluralismus falsch sei, bei dem es darum geht, die Vermischung verschiedener Ethnien zu verhindern, um die Rassenvielfalt zu erhalten. Als Liberaler konnte ich da recht einfach antworten: Ungefähr alles ist daran falsch - weil es niemanden etwas angeht, wer mit wem glücklich werden will. Auf die Zwischenrufe hin äußerte sich der Herr empört, da sehe man wieder, wie Meinungen unterdrückt würden. Und das, obwohl keiner ihn davon abgehalten hatte, seine Meinung zu äußern. Es ist immer wieder bemerkenswert, wie jemand, der gerade ungehindert seine Meinung sagt, behaupten kann, man könne nicht mehr ungehindert seine Meinung sagen. Aber Logik und Argumente spielen bei Ideologen sowieso keine Rolle mehr...
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