Dienstag, 23. Februar 2016

Ein Brief von einer gebürtigen Dresdnerin

Aus aktuellem Anlass: Folgende Zeilen sind ein Auszug aus einer Mail, die ich schon vor einigen Wochen von einer gebürtigen Dresdnerin erhalten habe, die kurz vor dem Fall der Mauer in den Westen gezogen ist. Ihr Blick auf den Osten, insbesondere Dresden, ist durchaus interessant. Die Dame möchte aus Angst vor Anfeindungen anonym bleiben.

"Das 'neurechte Milieu' infiltriert nicht nur mit AfD und Pegida die bürgerliche Mitte, auch werden sie tatkräftig von den 'alten' Stasiseilschaften unterstützt. Man darf nicht vergessen, dass es zum Zeitpunkt der sogenannten Wende sehr viele gut ausgebildete (hauptamtliche) Mitarbeiter des MfS gab, die damals kaum älter als Ende Zwanzig/Anfang Dreißig waren (heute 50-60 Jahre alt). DIE sind nicht von heute auf morgen verschwunden und auch nicht vom Saulus zum Paulus konvertiert. Hier im Westen nimmt man mit Sicherheit an, dass derartige Menschen in den Reihen der Linken zu finden seien .... Das ist ganz bestimmt ein sehr großer Irrtum. Diese Leute unterhielten/unterhalten ein flächendeckendes Netzwerk. Diese Menschen hat man mit der Wende ihrer Lebensphilosophie beraubt, ihre Karriere zunichte gemacht, ihr Selbstwertgefühl gegen Null gefahren. Durch die mögliche Einsichtnahme der Bürger in ihre Stasi-Akten wurden nicht nur die IM's, sondern auch die Mitarbeiter des MfS von Priviligierten des Arbeiter-und-Bauern-Staates zu Verbrechern, Denunzianten ..... Sie verloren von heute auf morgen ihren Status. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Tatsache selten ohne Nebenwirkungen problemlos weggesteckt wurde. 

Die Flüchtlingsproblematik (speziell in den neuen Bundesländern) ist bestimmt nicht die Ursache für den Rechtsruck, doch sie kommt wahrscheinlich AfD, Pegida + Co. sehr gelegen. Interessant ist natürlich auch, dass man in der DDR keine Fremden (wie hier in der alten BRD) wie Gastarbeiter etc. gewohnt war. Die DDR übernahm die Ausbildung von jungen Menschen aus einigen befreundeten Bruderstaaten wie Kuba, Angola, Vietnam und Ungarn. Doch diese Menschen wohnten abgeschirmt von der DDR-Bevölkerung. Mit Beendigung der Ausbildung wurden diese Leute in ihre Heimatländer zurück geführt. Kontakte mit der DDR-Bevölkerung gab es kam, waren auch nicht erwünscht. Integration Null.

Wie ich bereits erzählt, war ich vergangenes Wochenende in Chemnitz. Dort gibt es zur Zeit eine gewaltige Serie an Einbrüchen in Einfamilienhäuser. Die daraus propagierte Konsequenz: ..... Der Staat ist unfähig, sorgt nicht für Ordnung und Sicherheit. Das Gesindel nutzt das aus. Da seht ihr, was ihr von eurer offenen Gesellschaft habt: Unsicherheit, Kriminalität, Unterwanderung durch fragwürdige Objekte .....

Schlimm finde ich vor allem, dass sich diese Meinungen durch alle sozialen Schichten ziehen ..."

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