Mittwoch, 4. Februar 2015

Deutschland dreht durch - Die Wahrheit über die AfD

Heute erscheint bei Hanser Box offiziell "Deutschland dreht durch", ein gemeinsames Ebook von Liane Bednarz und mir. Dazu ein paar erklärende bzw. ergänzende Gedanken.

Wir haben diese Polemik - so muss man es wohl nennen - geschrieben, weil wir das Gefühl haben, dass vielen noch nicht bewusst ist, um was es sich bei der AfD wirklich handelt. Manche glauben, es handele sich um eine seriöse "Professorenpartei" mit einem Alternativprogramm zum Euro (nein), manche haben das Gefühl, es handele sich um eine "bürgerliche Partei" (nein) oder gar eine "Partei neuen Typs" (nochmal nein). Auch die Behauptung, bei den ausländerfeindlichen, homophoben oder antisemitischen Ausfällen handele es sich um "Einzelfälle", wird von einigen immer noch geglaubt (immer noch nein). Offensichtlich gelingt es der Partei also bisher, sich gewisse "Mythen" zu erhalten - und davon zu profitieren. Und genau an diese legen wir die Axt. Immer sauber belegt, aber nicht im Ansatz neutral. Wir wollen die Menschen aufwecken und ihnen deutlich machen, dass man der AfD nicht einfach mal eine Proteststimme geben darf und glaubt, damit würde man nur ein paar Mächtige ärgern.

Die AfD ist die Partei des Ressentiments, des Hasses, der schlechten Laune. Es geht ihren Köpfen nicht darum, etwas zu gestalten, sondern nur darum, etwas zu zerstören. Dabei sind die Verbindungen ins radikale rechte Milieu inzwischen unbestreitbar. Führende Vertreter stehen für Modelle, die man als weltweite "Apartheid" begreifen kann. Darauf haben wir ebenso das Brennglas gerichtet, wie auf die Frage, wie es denn um den für sich selbst proklamierten politischen Sachverstand wirklich steht. Die Antwort dürfte so manchen erschüttern, ebenso wie das Ergebnis unserer "Professorenzählung" in der Partei.

Ganz besonders intensiv haben wir uns neben Bernd Lucke auch noch Björn Höcke und den einst hoch angesehenen Hans-Olaf Henkel angesehen. Letzterer warnt ja inzwischen selbst vor dem Untergang seiner Partei, kann sich aber noch nicht eingestehen, dass er von Anfang an daneben lag in seiner Bewertung. Die AfD war nie die Partei, in die er eingetreten ist. Dass er aber immer noch von einem liberalen und einem konservativen Parteiflügel spricht, haben wir zum Anlass genommen, umfassend zu belegen, warum die Partei weder das eine noch das andere, weder konservativ noch liberal ist. Einen Auszug diese Teils gibt es seit heute als Abdruck beim Tagesspiegel zu lesen.

Man muss das Werk als ein Stück Aktivismus verstehen - mit 3,99 Euro so bepreist, dass wir daran nicht wirklich etwas verdienen, aber eine ordentlich Verbreitung der Gedanken und Argumente ermöglichen. Im Herbst werden wir dann mit "Gefährliche Bürger" ein Printbuch nachlegen, was noch tiefer in die Gedankenwelt der rechten Szene und deren Strategien, die offene Gesellschaft zu unterwandern eintaucht.

Jetzt freuen wir uns aber erst einmal über die Debatte zu "Deutschland dreht durch" (das natürlich in allen Shops und allen gängigen Formaten zu haben ist) und wünschen viel Freude beim Lesen!