Seit einiger Zeit beobachte ich
nun schon das Treiben des Focus-Autors Michael Klonovsky, der sicherlich ein
begabter Schreiber ist, mit seiner Meinung allerdings regelmäßig hart am
rechten Abgrund entlang surft. Nun habe ich mir sein im September im Karolinger
Verlag erschienenes Buch „Aphorismen und ähnliches“ angeschaut – und war
überrascht, wie radikal sich Klonovsky dort äußert. Dass er gerade diese Woche
sowieso im Brennpunkt steht, weil gerade ein Focus-Titel zum Islam erschienen
ist, zu dem er den Hauptartikel verfasst hat – und der hier von Yassin Musharbash von der Zeit als ziemlich schwacher Journalismus entlarvt wurde – ist Zufall.
Es wirft aber natürlich ein umso deutlicheres Licht auf den Autor. Und lässt
Fragen an die Chefredaktion des Focus offen.
Klonovsky äußert sich über das
125 Seiten lange Buch hinweg in kurzen Gedanken weitgehend unsortiert zu den
immer wieder gleichen Themenkomplexen. Einen Teil davon habe ich bereits in einem Text für The European verwertet. Hier sollen nun weitere Zitate zu denselben, aber auch zu anderen Themenblöcken eine Idee von den Inhalten des Buches und von der Weltsicht des Autors geben. Wie die Aussagen zu deuten sind, will ich an dieser Stelle jedem selbst überlassen. Ebenso wie die Antwort auf die Frage, was der Zweck eines solchen Werkes sein soll.
Die Demokratie, die Diktatur und die Monarchie
Kein noch so degeneriertes Adelsgeschlecht hätte Kretins hervorbringen können, wie sie heute in jedem Parlament anzutreffen sind.
Nichts irritiert den Demokraten mehr als der Hinweis auf die zuweilen erstaunlichen individuellen Freiheiten unter der Herrschaft von Monarchen.
Man muß denjenigen mißtrauen, die von sich tönen, sie seien gute Demokraten, wo doch das einzig glaubwürdige Bekenntnis lauten würde: ich plädiere gerade deshalb für Demokratie, weil ich weiß, daß ich kein Demokrat bin.
Demokratie bedeutet, daß ein Mensch von leidlichem Geschmack immer und in jeder Sache überstimmt wird.
Der Rechtsstaat ist heute unter anderem dazu da, das Individuum vor den Demokraten zu schützen.
Wenn sich hinreichend viele Zeloten zu ihr bekennen, wird auch die Demokratie totalitär.
Demokratisierung bedeutet letztlich Umgehung des Mehrheitswillens durch Überbetonung von Partikularinteressen.
Nicht mehr an ein Gebet zu glauben, aber Wunschzettel in Wahlurnen zu werfen, zeugt auch nicht von Realitätssinn.
Um die Diktatur einer Partei für die Zukunft auszuschließen, wurde in der Bundesrepublik die Mehrparteiendiktatur eingeführt.
Die Grünen, die Juden, andere Minderheiten und die Gene
Ein mit der Internet-Pornographie Aufgewachsener vermag sich das Antlitz einer Frau kaum mehr anders vorstellen als mit Spermaspritzern darin.
Man erkennt die Plebs immer am Benehmen, niemals am Einkommen.
Damit die Trottel dieses Planeten ihre Trivialitäten endlich in Echtzeit austauschen können, mußte der technische Genius des Menschen einen erstaunlichen Höhenflug absolvieren.
Aus der Perspektive gewisser zugereister Unterweltler ist Deutschland eine Hure, die für ihre Dienste obendrein noch bezahlt.
Die soziale Isolation des Päderasten, des Sodomiten, des Drogensüchtigen, des Ex-RAFlers betrübt den Grünen, während er die soziale Isolation des Rechten eigens forciert.
Der größte Vorwurf, der sich gegen die Siegelbewahrer der Zeitgeistes vorbringen läßt, ist der, daß man sich beim Trauern um die ermordeten Juden inzwischen wie eine Hure vorkommt.
Mitunter noch stupider als der Antisemitismus ist die Antisemitismusforschung.
Es fragt sich, warum man in seinem Ekel Unterschiede machen soll zwischen einem NPD-Aufmarsch und einem Rap-Video, zumal der Rapper womöglich nur der Vorbote der ethnischen Sturmabteilung von morgen ist.
Die ultimative Geschichte Europas wird wohl ein Asiate schreiben.
Die Begabungsunterschiede zwischen einzelnen Individuen vermag auch der entschiedenste Egalitarist nicht zu leugnen (er müßte sonst keiner sein), aber zwischen den Völkern und Rassen stellt sich durch das Walten wundersamer osmotischer Kräfte die völlige Befähigungsgleichheit ein.
Die Deutschen - und deren Ende
Eine erdrückende Minderheit der Deutschen lehnt die Sarrazin-Thesen ab.
„Burn out“, das paßt allenfalls auf Dresden im Februar 1945.
Hat sich die Öffentlichkeit eines Landes erst einmal entlang der Kraftlinien des Ressentiments formiert, gewinnt eine Gruppe kontinuierlich desto größeren Einfluß, je mehr sie sich als diskriminiert darzustellen vermag.
Verbrechen, lehrt der bundesrepublikanische Katechismus, haben soziale Ursachen, sofern sich bei den Tätern keine rechte Gesinnung auftreiben lässt.
Wenn sich ein Deutscher und ein Immigrant prügeln und der Immigrant gewinnt, handelt es sich um ein Integrationsproblem. Gewinnt der Deutsche, ist es Rechtsextremismus.
Im Wort „Ausländerfeindlichkeit“ manifestiert sich die aktuelle und wohl zugleich finale Form deutscher Selbstüberschätzung. „Integration“ wiederum ist die zeitgemäße Version der „Wunderwaffe“. Aber wer will sich schon integrieren in eine sich selbst verachtende, durchmemmte, unstolze, aussterbewillige Gesellschaft?