Sind die Zuschriften, die man als Publizist bekommt eigentlich immer nur negativ? Auf gar keinen Fall, aber meist bleibt einem der Hass länger auf der Seele kleben. Hier soll es daher einmal um die Lichtblicke gehen. Es kommt nicht allzu häufig vor, aber hin und wieder erreicht mich tatsächlich "Fanpost", oft mit Autogrammwünschen vesehen. Vermutlich würde mir überhaupt niemand schreiben, wenn meine Handschrift bekannt wäre. Aber bei der Beantwortung dieser Zuschriften gebe ich mir natürlich besonders viel Mühe.

Besonders hat mich der Brief einer älteren Dame namens Annedore bewegt. Ausnehmend höflich schickt sie mir die besten Wünsche und bittet um die Zusendung eines Autogramms. Die Schrift allerdings wirkt angestrengt, fast schon wackelig. Die Erklärung dafür gibt sie dann auch selbst im Post Scriptum: Einen PC habe sie leider nicht, daher hoffe sie, dass ich die Schrift entschuldige. Es gehe eben leider nicht mehr so gut, sie habe Parkinson. In dem Moment fühle ich mich gleich noch viel mehr geehrt, dass Annedore hat dann auch noch, trotz ihrer zittrigen Handschrift, ein kleines Gedicht dazu geschrieben, das meiner Meinung nach recht gut zu diesen Tagen des Jahres passt. Daher will ich es den geneigten Lesern natürlich nicht vorenthalten:
"Genieße das Leben, sei doch gescheit,
und sage nicht immer: Ich habe keine Zeit.
Arbeite bedächtig und gediegen,
und was nicht fertig wird, lass ganz einfach liegen."
In diesem Sinne allen eine ruhige und besinnliche Zeit im Rahmen von Familie und Freunden!
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