Freitag, 29. Januar 2016

"Theurer weiß, wie's geht" - Neujahrsempfang in Kirschweiler

Volles Haus bei der FDP im Kreis Birkenfeld -
Michael Theurer, MdEP war zu Gast
Der rheinland-pfälzische Wahlkampf geht langsam in seine heiße Phase. Und das merkt man auch im Kreis Birkenfeld im Hunsrück. Die FDP hatte zum Start einer ganzen Reihe hochkarätiger Veranstaltungen (siehe am Ende des Textes) den Europaabgeordneten und baden-württembergischen Landesvorsitzenden Michael Theurer zu Gast. Die Veranstaltung war top besucht - 50 Gäste füllten den Hühnerstall in Kirschweiler bis auf den letzten Platz. Und auch politisch wurde den Anwesenden einiges geboten. Als jemand, der die FDP nun lange genug begleitet und in der Westerwelle-Ära jede Wahlkampfveranstaltung gemieden hat - aufgrund des teilweise erbärmlichen Diskussionsniveaus - merkt man, dass die Lindner-FDP selbst in Wahlkampfzeiten versucht, immer inhaltlich-konstruktive Akzente zu setzen. So macht liberale Politik endlich wieder Spaß.

Michael Theurer (rechts) bestens aufgelegt -
hier gemeinsam mit FDP-Direktkandidat Matthias Keidel
Bevor Theurer einen Blick auf die großen Themen zwischen Mainz, Berlin und Brüssel warf, stellte FDP-Direktkandidat Matthias Keidel seine politische Agenda vor. Er legte dabei einen besonderen Fokus darauf, auch digitale Zukunftsthemen zu benennen. So forderte er, vor dem Hintergrund der Diskussion um die bessere Anbindung des Kreises mit realen Schnellstraßen nicht die mindestens ebenso wichtige Anbindung mit digitalen Schnellstraßen zu vergessen. Darüber hinaus zeigte er Möglichkeiten auf, wie man aus den real existierenden Schwächen des Kreises Stärken machen könne. „Leerstand in den Fußgängerzonen ist natürlich ein riesiges Problem, aber wir sollten nicht vergangen Zeiten hinterher weinen, sondern diesen als Gestaltungsraum für neue Konzepte sehen“, konstatierte Keidel.

Daran knüpfte Michael Theurer, der früher mehr als ein Jahrzehnt sehr erfolgreich als Oberbürgermeister der Stadt Horb am Neckar agierte an. „Horb war an der Verschuldungsobergrenze. Wir konnten den Bürgern keine Geschenke versprechen“, erinnerte er sich. Sein Mittel war daher, das bürgerschaftliche Engagement zu stärken und den Menschen den Glauben an ihre Region zurückzugeben – ein Mittel, in dem er auch den Schlüssel für den Hunsrück und den Kreis Birkenfeld sieht. „Es wird niemand von außen kommen und ihre Probleme lösen. Aber die gute Nachricht ist: Die Lösungen liegen hier in der Region, bei den Menschen, die hier jetzt schon leben“, ist sich Theurer sicher. Um diese Potenziale zu heben, müssten sich Verwaltungen als Ermöglicher sehen, die auch bereit sind, gerade auch an junge Menschen zu glauben und diesen Risikokaptal in die Hand zu geben. 

Die Bürger wiederum rief er dazu auf, Verantwortung zu übernehmen. „Immer nur zu sagen, ‚die Verwaltung muss aber‘, das reicht nicht. Gerade in Krisenzeiten ist die Bevölkerung als Ganzes gefragt“, mahnte Theurer an, und bezog diese Forderung nicht nur auf die kommunale, sondern auch auf übergeordnete Ebenen. „Wir brauchen ein Update, ein Umdenken“, sagte er auch mit Blick auf die Flüchtlingskrise, und gab zu bedenken, dass die Lösung nicht sein könne, Probleme des 21. Jahrhunderts mit den Mitteln des 20. Jahrhunderts zu lesen. Für diese Sicht auf die Dinge bekam Theurer viel Zustimmung der etwa 50 Anwesenden.

Weitere Veranstaltungen: am 2. Februar ab 12 Uhr ist Christian Lindner zu Gast im Parkhotel in Idar-Oberstein im Rahmen des traditionellen Spießbratenessens. Teilnahme nur nach Anmeldung. Am 15. Februar ab 19 Uhr ist die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende und erste Bürgermeisterin von Düsseldorf, Marie-Agnes Strack-Zimmermann für einen Bürgerdialog zum Thema Flüchtlingskrise zu Gast. Veranstaltungsort folgt.

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