Freitag, 2. November 2012

Grenzenlos menschlich

Am letzten Sonntag erschien ein einseitiger Artikel von mir in der Rheinpfalz am Sonntag zur Lage der jungen Generation in Portugal. Der Titel entspringt zwar nicht meiner Feder, trifft es aber ganz gut auf den Punkt: Adieu, Zukunft.

Danke an die Rheinpfalz am Sonntag!
In diesem Artikel wird die Situation von Rita beschrieben, die selbst als Angestellte der staatlichen Sozialversicherung kaum mehr über die Runden kommt und inzwischen davon träumt, Deutsch zu lernen und Portugal zu verlassen. Alleine: Es fehlt das Geld für den Sprachkurs. 

Die Geschichte ist wahr, Rita gibt es wirklich. Und offensichtlich hat ihr Zustand einige Menschen bewegt. Zwei Leser der Rheinpfalz meldeten sich über die Redaktion und boten an, Rita den Sprachkurs zu bezahlen. Rita hat nach kurzer Bedenkzeit akzeptiert, allerdings unter dem Vorbehalt, dass sie das Geld zurückzahlen darf, sobald sich ihre Situation verbessert hat. 

Ich habe mich sehr über diese Entwicklung gefreut. Als Autor gibt es kein schöneres Gefühl, als wenn man merkt, dass man mit einem Text wirklich etwas anstoßen kann. Und außerdem kann man aus solchen kleinen Geschichten auch Ableitungen für die großen Themen ziehen, zum Beispiel, dass die Deutschen nicht die herzlosen, kalten Monster sind, als die sie in manchen ausländischen Medien dargestellt werden. Aber auch, dass es eine Menge Menschen in Südeuropa gibt, die in Not geraten sind, obwohl sie immer fleißig waren und nicht daran denken, sich auf Kosten Deutschlands die Taschen voll zu machen, wie es in deutschen Medien und an deutschen Stammtischen oft suggeriert wird. 

Mitmenschlichkeit, das sollte uns allen bewusst sein, hört nicht an einer Landesgrenze auf, sondern ist ein globaler Wert. Gerade in Zeiten giftiger politischer Diskussionen, die dazu taugen, Vorbehalte zu schüren, sollte man sich das immer wieder bewusst machen.

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