Montag, 7. Juni 2010

Ein Lob für Guido Westerwelle - Rückblick auf die Bundespräsidentenkür 2004

2004 gab es schon einmal eine Schwarz-gelbe Mehrheit in der Bundesversammlung. Damals wurde Horst Köhler nominiert und gewählt. Und ganz nebenbei haben die Protagonisten, die heute nicht in der Lage sind, einen anderen Kandidaten als Wulff zu präsentieren damals selbst gezeigt, dass es auch anders geht. Nachfolgend mein Beitrag vom 12. März 2004 in der Süddeutschen Zeitung:
 
Guido Westerwelle ist der Gewinner der Diskussion um einen gemeinsamen Kandidaten von Union und FDP für das Amt des Bundespräsidenten. Mit dem Verhindern Wolfgang Schäubles und der Zustimmung zu Horst Köhler hat Westerwelle dafür gesorgt, dass ein Kandidat nominiert wurde, der politisch unvorbelastet, aber nicht unbedarft die Möglichkeit hat, die Deutschen in dieser schwierigen Zeit in einer großen Anzahl hinter sich zu versammeln. Ob er es in seiner Funktion dann auch schafft, das muss die Zeit zeigen. Wolfgang Schäuble wäre dazu sicher nicht in der Lage gewesen, weil seine moralische Integrität immer zur Disposition gestanden hätte und er als aktiver Politiker auch nach der Übernahme des Amtes immer für ein politisches Lager gestanden hätte, wie es bei Johannes Rau auch der Fall war.

Die Rolle der FDP ist auch im Hinblick auf den Verzicht auf eine eigene Kandidatur gar nicht hoch genug zu bewerten. Anstatt sich am 23. Mai, kurz vor Europa-, Landtags- und Kommunalwahlen, nochmals mit einem eigenen Kandidaten und einem möglichen Achtungserfolg in Szene zu setzen und im dritten Wahlgang dann einen von einer der großen Parteien aufgestellten Kandidaten mitzuwählen, nimmt man lieber Einfluss auf die Kür eines aussichtsreichen Kandidaten, der auch für die anderen politischen Lager zumindest nicht als Feindbild dient. Die Partei hat sich ohne Rücksicht auf kurzfristige Irritationen in der Bevölkerung als Reaktion auf die harten Verhandlungen um eine Kandidatur endlich wieder als Partei der Mitte zu erkennen gegeben. In dieser Funktion ist für Deutschland unerlässlich.

Christoph Giesa, Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Rheinland-Pfalz
http://www.christoph-giesa.de

3 Kommentare:

  1. Naja, wir haben nicht mehr 2004 und so wird aus Lob Tadel. Und dem Tadel folgt vielleicht der Absturz.
    http://www.wir-in-nrw-blog.de/2010/06/berliner-sicht-eine-nrw-ampel-entscheidet-uber-die-zukunft-von-fdp-chef-westerwelle/

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  2. Genau... das soll ja auch die Aussage sein. Man hat bewiesen, dass man es besser machen kann... und tut es dann doch nicht.

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